Wie alles begann
Alles beginnt im Jahre 1989 – der Fall der Berliner Mauer. Putin arbeitet als undercover Spion des KGB in Ostdeutschland und bekommt den Zerfall der UdSSR (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken) 1991 hautnah mit. Die Sowjetunion zerfällt in 15 kleinere Länder, darunter auch die Russische Föderation. Für Putin ist das ein herber Rückschlag – er empfindet diese Entwicklung als Verlust von Land und Mitstreitern.
Firmen, die früher Eigentum des kommunistischen Regimes waren, werden verkauft und privatisiert. Daraus entstanden die Oligarchen – reiche Privatpersonen mit viel Einfluss und Macht (meist im Ölgeschäft).
Der erste russische Präsident war Boris Yeltsin.

Dieser war allerdings nicht sehr beliebt und hatte auch nicht sonderlich viel Rückhalt in der Bevölkerung. Seine Alkoholsucht und die enge Beziehung zum Westen machten ihn unbeliebt.
Um an der Macht zu bleiben, pflegte Yeltsin ein enges Verhältnis mit den Oligarchen, sodass diese noch mächtiger werden konnten. Darunter litt aber das Volk.
Beginn der politischen Karriere
1991 wird Putin stellvertretender Bürgermeister in St. Petersburg. Dort gewinnt er viele Verbündete.
1999 ernennt Yeltsin Wladimir Putin zum Primierminister Russlands. Dieser fürchtet allerdings, dass Yeltsin nicht mehr adäquat auf den Westen – besonders auf die Ausdehnung der NATO Richtung Osten – reagieren und keinen starken russischen Staat erschaffen kann.
Während den lange anhaltenden postsowjetischen, chaotischen Zuständen gab es Gewaltausbrüche in der süd-östlichen Region Tschetschenien. Terroristen leisten dort immer wieder bewaffneten Widerstand.
Im August 1999 gibt es eine Reihe von Anschlägen in großen russischen Städten, bei denen viele unschuldige Menschen ums Leben gekommen sind. Putin beschuldigt instinktiv Tschetschenische Terroristen und schwört Rache. Das kommt an bei der Bevölkerung.
Ende 1999 bringt Russland dann Tschetschenien gewaltsam unter eigene Kontrolle.
Im Dezember 1999 tritt Boris Yeltsin dann überraschend zurück, sodass Putin Übergangspräsident wird. 2000 wird er offiziell gewählt.
Präsident Putin fährt eine harte Linie. Unterstützer werden belohnt – Kritiker eingesperrt.
Trotz guter Beziehungen zwischen Osten und Westen marschiert Russland 2008 in Georgien (ehemaliger Teil der UdSSR) ein und annektiert einen Teil davon. Gedeutet wird dieser Schachzug als Zeichen russischer Aggression und dem Willen zu territorialer Ausdehnung.
Allerdings war Putin zu der Zeit nur Primierminister, da die russische Verfassung nur zwei Amtszeiten hintereinander, davon aber unendlich viele erlaubt.
Dmitry Medvedev war sein Vertreter.
2012 wird Wladimir Putin wieder gewählt (63,6%).
Putins Innen- und Außenpolitik
Fast alle Nachrichten- und Fernsehkanäle werden staatlich geleitet oder kontrolliert. Die Regierung bestimmt, was die Menschen sehen und lesen können.
Propagandatechnisch wird Putin immer als starker russischer Führer dargestellt, der sich nicht zu schade ist, auch mal „bürgerliche“ Aufgaben zu übernehmen.
Durch wiederholte Interventionen im Nahen Osten (z.B. die Unterstützung des brutalen syrischen Machthabers Baschar al-Assad) gibt es immer wieder Streit mit dem Westen.
Auch die militärische Aufstockung – vor allem im IT-Bereich – sorgt für Spannungen.
Unter Putin hat sich eine starke russische „Cyberarmee“ etabliert, die geheime US-Daten stiehlt oder Propagandakampanien in Europa organisiert, sodass Anti-EU und rechtspopulistische Parteien Zuwachs bekommen.
2014 nimmt Russland die Ukraine ins Visier (ehemaliger Teil der UdSSR) – aus Angst, die Ukraine könnte der NATO beitreten. Dann gäbe es westliche Militärstützpunkte direkt vor Russlands Grenzen. Nach vielen militärischen Eingriffen und Propagandawellen folgt die Annexion der Halbinsel Krim. Dadurch verliert Russland nicht den Einfluss auf das schwarze Meer.

Aktuelle Lage Russlands
Allerdings gibt es aufgrund Putins Politik auch viele Sanktionen gegen Russland und der Bevölkerung geht es nicht sehr gut.
Aber mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten (2016), der die NATO und die Allianz des Westens schwächt, könnte Russland dennoch mächtig/gefährlich bleiben.
Mitte des Jahres 2020 hat die russische Bevölkerung für eine umstrittene Verfassungsreform gestimmt, die es Präsident Putin ermöglicht, bis 2036, statt ursprünglich nur 2024 im Amt zu bleiben.
Die große Mehrheit kam zustande, weil es in der Verfassungsreform eigentlich primär um soziale Verbesserungen (z.B. höhere Renten oder Mindestlohn) ging.
Putins Amtsverlängerung war die Bedingung dafür.