Wird der 14.09.2020 als historischer Tag in die Geschichte eingehen? Haben Wissenschaftler wirklich außerirdisches Leben gefunden?
Hier ist der wissenschaftliche Artikel dazu.
Die Venus gilt als „Höllenplanet“ und ist eigentlich unbewohnbar. Neben dem Merkur ist sie der sonnennächste Planet. Ihr Durchmesser ist mit 12.100 km etwas kleiner als der Durchmesser der Erde. Die Atmosphere besteht zu 96% aus lebensfeindlichem CO2.
Aber ein Forscherteam konnte jetzt Monophosphan in den Wolken der Venus nachweisen. Könnte das ein Zeich für Leben sein?

Was ist Monophosphan?
Monophosphan besteht aus einem Phosphoratom, das von drei Wasserstoffmolekülen umgeben ist. Es ist hochgiftig, aber auch gleichzeitig ein anerkannter Biomarker für Leben auf extrasolaren Planeten.
Allerdings ist es nur für Lebewesen giftig, die Sauerstoff zum Atmen benötigen (z.B. uns Menschen). Für anaerobe Lebewesen (brauchen keinen Sauerstoff) ist es nicht gefährlich.
Monophosphan ist außerdem einfach nachweisbar und in Messungen weniger fehleranfällig.
Durch diese Entdeckung lässt sich einfach auf Leben schließen.

Entdeckung von Monophosphan
Es wurde spezifisch nach Monophosphan gesucht und damit war die Entdeckung kein Zufall.
Allerdings war die Venus nicht das primäre Ziel der Forscher. Sie sollte nur als Testobjekt verwendet werden, bis es bessere Teleskope gibt.
Es gab keine großen Erwartungen, da die Venus als „toter Planet“ gilt.
Mit dem James Clerk Maxwell Telescope auf Hawaii haben die Forscher eine kleine Kurve in ihrem Messspektrum gefunden. Da diese aber nicht aussagekröftig genug war und die Forscher mehr Beweise haben wollten, wurde eine zweite Beobachtung durchgeführt.
Diesmal mit dem größeren Atacama Large Millimeter Array Teleskop in Chile. Auch hier lag das gleiche Ergebnis vor.

Welche Art Leben wäre das?
Genau kann man das noch nicht sagen. Sicher ist aber, dass die Lebensform klein und leicht sein muss. Sie leben in den Schwefelwolken 50 km über der Venusoberfläche, wo es 30°C und 1 Bar Luftdruck (wie auf der Erdoberfläche) hat.

Leben auf der Venus?
JA
NEIN
Es gibt sog. Venuswolken, auf denen die Lebensbedingungen angemessen sind. Nur die Schwefelsäure bliebe als Problem übrig.
Die Venus ist schon immer als „lebensfeindliche Hölle“ bekannt, auf der es 460°C hat, der Druck 90x höher als auf der Erde ist und es Schwefelregen gibt.
Hier können keine biologischen Prozesse ablaufen.
Früher war die Venus für etwa drei Milliarden Jahre lebensfreundlich. Es gab sogar Ozeane. Durch diese fast erdähnlichen Zustände hätten Einzeller genug Zeit gehabt sich zu entwickeln. So hätten sie auch den „Klimawandel“ überleben können.
Auf der Erde gibt es Mikroorganismen, die Eisen oxidieren und Kohlenstoff aus CO2 gewinnen.
Da die Atmospäre der Venus zu 96% aus CO2 besteht ist das auch dort möglich.
Es gibt keine Nahrung.
Die Bewegung der Einzeller erfolgt in Zyklen. Mal sinken sie nach unten, wo sie dehydrieren, mal steigen sie als Sporen wieder nach oben.
Die Mikroorganismen können nicht in den Wolken schweben.
Monophosphan steht auf der Erde zu 90% in Zusammenhang mit Leben.
Die Menge an Monophosphan ist viel zu hoch. Das ist unter natürlichen Bedingungen fast nicht möglich.
Es können auch unbekannte Prozesse dahinterstecken (z.B. Blitze oder Vulkanismus)
Monophosphan wurde nur da gefunden, wo die Luftstromverhältnisse stabil bzw. ruhig sind.
Monophosphan zersetzt sich innerhalb von 1.000 Jahren. Daraus kann man schließen, dass die Ursache dafür noch existieren muss.
Fazit
Sollte es wirklich Leben auf der Venus geben, dann hätte das weitreichende Folgen. Wenn Mikroorganismen sogar auf einem „unbewohnbaren Höllenplaneten“ überleben können, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es auch woanders Leben gibt.
Allerdings sagen die Wissenschaftler auch ausdrücklich, dass sie nicht behaupten, dass sie außerirdisches Leben entdeckt haben.
Wirklich nachweisen kann man es erst mit untersuchten Proben.
Bis 2031 soll eine russische Raumsonde diese beschaffen.