Politische Geschichte der USA

Die politische Geschichte der USA – Vom Isolationismus zur Weltmacht (1)

Die politische Geschichte der USA ist zwar nicht die längste, hatte aber wahrscheinlich die größten Auswirkungen auf uns alle. Wie Amerika vom Isolationismus zur Weltmacht aufsteigen konnte, erfahren Sie in diesem Artikel.

Isolationismus

Ausgehend von George Washingtons Erbe gibt es eine außenpolitische Leitlinie bis Mitte des 19. Jhds.

  • Handel- und Geschäftsbeziehungen werden aufrechterhalten
  • Keine Einmischung in die politischen Belange der Welt
  • Kaum diplomatische Beziehungen

Die USA waren NEUTRAL – sie folgten dem Motto der Selbstisolation.

Hintergründe

Durch das koloniale Erbe wollen die demokratisch gesinnten USA nicht Partei für Monarchen in der Welt ergreifen.
Außerdem verfügen sie damals nicht über eine nennenswerte Armee oder Flotte. Das liegt daran, dass ein starkes Militär schlicht nicht notwendig war. Gegen Ureinwohner reichten wenige Truppenkontingente, Nachbarn waren keine ernste Bedrohung und eine Expansion Übersee scheint nicht nötig, da das eigene Land erst noch vollständig entdeckt werden muss.

ABER, mit dem Krieg gegen Mexiko (1846-1848), der einen Konflikt um die Grenzen im Südwesten darstellt, zeigen die USA, dass sie durchaus gewillt sind, ihre Interessen auch militärisch zu sichern.

Parallel gab es zunehmende Spannungen mit Spanien, aufgrund von spanischen Kolonien in der Karibik.

Monroe-Doktrin

US Präsident Monroe erweitert 1832 Washingtons Vorstellungen, um einen weiteren entscheidenden Schritt:

Um herauszufinden, wie das Wahlsystem der USA funktioniert, bzw. wie man Präsident wird, einfach hier klicken.

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Theorie der zwei Sphären

Die Welt ist in eine europäische und amerikanische Einflusssphäre geteilt. Letztere wird den Europäern nicht in die Quere kommen, solange diese den amerikanischen Kontinent in Ruhe lassen – speziell Südamerika.
Sollte es trotzdem zu einer europäischen Kolonialisierung kommen, würden die USA militärische eingreifen.

Hintergrund

  • Spanien steht kurz vor dem Staatsbankrott (Zusammenbruch der spanischen Imperialpolitik)
  • Zunehmende Unabhängigkeit südamerikanischer Länder
  • Großbritannien zeigt großes Interesse an der Übernahme der Kolonien
  • Länder, die noch Kolonien sind, sollen dies auch bleiben: Unabhängige Länder werden von den USA „geschützt“

Was – seitens der USA – menschenfreundlich klingt, ist es aber in Wirklichkeit nicht.
Südamerika rückt ganz klar in den Fokus der neuen US Politik.
Es geht um eine Absicherung von Einflusssphären, Absatzmärkten und Rohstoffen.

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Exkurs: Dollar-Imperialismus

= Imperialismus mit anderen Mitteln

US Unternehmen investieren riesige Summen in Südamerika (z.B. via landwirtschaftlichen Flächen). Diese Investitionen sollen abgesichert und vor Enteignung geschützt werden.
Die US Regierung zwingt südamerikanische Länder in Abhängigkeit.

Es werden also südamerikanischen Staaten großzügig Finanzhilfen gewährt. Die Bedingung dafür ist der Schutz amerikanischer Unternehmen.

Grundprinzip: Wer amerikanischen Besitz angreift, verliert die Kredite. Ganzen Staaten droht somit die Pleite.

Die USA drohen sogar unverhohlen mit Militärinterventionen.

Anstatt Staaten – wie normalerweise im Imperialismus – gewaltsam an sich zu reißen, schaffen die USA eine wirtschaftliche Abhängigkeit.

New-Frontier Bewegung

New Frontier = Neue Grenzen

Hintergrund

Die USA steigen zur größten Wirtschaftsmacht der Welt auf.
Begünstigt wurde dies durch die zahlreichen Rohstoffe im Land, willige Arbeitskräfte und einem Schub an technologischen Innovationen.

Die Industrieproduktion überholt die britische und die deutsche.
Das Bruttosozialprodukt verdreifacht sich zwischen 1860 und 1900 sogar.

Schattenseite

Der Westen ist Ende des 19. Jhd. bereits erschlossen, es gibt Eisenbahnlinien/Telegraphenverbindungen und es häuft sich immer mehr Kapital an.
Die Frage ist nun, wer die vielen amerikanischen Produkte kaufen soll.

Eine Suche nach neuen Absatzmärkten beginnt.

Theorie

Expansion gibt es als natürliche Lösung für das Problem.
Da Imperialismus als „Mittel der Zeit“ (vgl. Deutschland, Frankreich oder Großbritannien) gilt und sich eine „Überproduktionskrise“ in den USA anbahnt, sollen weniger weit entwickelte Völker gezwungen werden, amerikanische oder europäische Waren zu kaufen.

Folge für die USA: Suche nach New Frontiers

Da der Westen erschlossen war, mussten sich die USA anderweitig ausdehnen.
Ihr Blick viel zuerst auf den karibischen Raum, dann allerdings auch auf den Pazifik.

Es wurde nun immer deutlicher, dass militärische Aktionen zu einem politischen Mittel werden mussten.

Beispielsweise für:

  • das Erzwingen von Handelsverträgen
  • den kurzen Krieg gegen Japan
  • die faktische Besetzung Hawaiis und der Midway Inseln im Pazifik zur Absicherung der Einflusszone und Flottenstützpunkte)

Der spanisch-amerikanische Krieg: Die große Wende der Außenpolitik

Hintergrund

Spanien fungiert als natürlicher Gegner der USA in Amerika.
Allerdings war Spanien weder wirtschaftlich noch militärisch mehr ein Gegner.
Das Ziel der USA war es die Insel Guam (Pazifik) und die Philippinen zu erobern (beide in spanischer Hand), da diese ein Sprungbrett nach Asien darstellten.

Ablauf

  • Seit 1895: Krieg auf Kuba (Rebellen wollen Unabhängigkeit von Spanien)
  • 1898: Die USA mischen sich ein (im Hafen von Havanna explodiert ein amerikanisches Kriegsschiff nach einem angeblichen spanischen Terroranschlag. Wahrscheinlicher ist – aus heutiger Sicht – aber, dass die Amerikaner das Schiff selbst versenkt haben, um einen Kriegsgrund zu haben.)
  • Vier Monate Krieg gegen die chancenlosen Spanier

Frieden von Paris

Spanien erkennt die Niederlage an und „übergibt“ den USA die Philipinen, Guam und Puerto Rico.
Kuba wird unabhängig, wird aber weiterhin von den USA erdrückend kontrolliert.

Folgen

  • USA nun auch Kolonialmacht
  • Guam wehrt sich nicht – Philippinen schon
  • Für die Einwohner der Philipinen sind die USA nur eine andere Kolonialmacht: Es kommt zu Aufständen

Weitere Geschichte

Die Filipinos wehren sich vehement – es kommt zu einem Guerillakrieg gegen die reguläre US Armee.
Aufseiten der USA gibt es 20.000 Tote.

1902 kommt es in den USA zu Aufständen und Widerstand in der Bevölkerung gegen die imperiale Politik.
Warum sollte man das Leben von Amerikanern für ein Land aufs Spiel setzen, das viel zu weit weg ist?
Die US-Regierung kann den Krieg nicht mehr rechtfertigen.
Außerdem fühlen sich immer mehr Amerikaner an die eigene Kolonialvergangenheit erinnert und wollen deshalb keine Kolonien.

Es folgt also die formelle Unabhängigkeit der Philippinen.
Trotzdem wird das Land weiterhin von US Unternehmen ausgebeutet und bleibt ein Truppenstützpunkt.

Folgen

  • Offener Imperialismus bleibt nur eine Episode der US Geschichte
  • Der Widerstand der eigenen Bevölkerung ist für die Politik einer Demokratie zu groß
  • Kleinere Länder, in denen die Bevölkerung sich kaum wehrt und in denen es keine großen Auseinandersetzungen gibt, bleiben unter offener amerikanischer Kontrolle
  • Andere Länder werden über das einfachere – da für die Öffentlichkeit weniger sichtbare – Mittel des Dollarimperialismus unter US Kontrolle

Roosevelts „Big Stick“

Big Stick = Großer Schlagstock

Die weitestgehend verdeckte amerikanische Imperialpolitik wird nicht aufgegeben:

Präsident Roosevelt erkennt folgenden Zusammenhang:

Je näher ein Land an den USA liegt, desto eher ist die eigene Bevölkerung bereit, militärische Aktionen zu befürworten.

Roosevelt erklärt den karibischen und mittelamerikanischen Raum zur US Einflusszone und verkündet, dass jene Länder zwar unabhängig sein dürfen, ihre Entscheidungen aber nicht gegen US Interessen gerichtet sein dürfen.
Karibische und mittelamerikanische Länder werden „Protektorate“ bzw. unter „Zollaufsicht“ gestellt.

Die Leitlinie ist einfach:

  • Formelle Unabhängigkeit
  • Entscheidungen werden selbst getroffen (, wenn sie nicht US Interessen betreffen. Ansonsten haben die USA das „letzte Wort“.)
  • Bei Verweigerung, intervenieren die USA letztendlich militärisch

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Vor dem ersten Weltkrieg zurück zur Isolation?

Hintergrund

Der Philippinen Krieg zeigte den Widerwillen der Bevölkerung Kolonien zu erobern. Deshalb gibt sich die Politik mit dem Dollarimperialismus zufrieden.

Aber

  • Die Suche nach Absatzmärkten trat in den Hintergrund, da, viel früher als in Europa, die nächste industrielle Welle ausgebrochen war
  • Durch eine – in den USA – schnell voranschreitende Elektrifizierung, war eine Expansion nicht notwendig
  • Alle Produkte, die mit Elektrifizierung zusammenhingen, fanden reißenden Absatz
  • Die US Industrie war mit dem Heimatmarkt weitgehend ausgelastet

1914: Erster Weltkrieg

Die amerikanische Bevölkerung nimmt den Kriegsausbruch in Europa zuerst nur „zur Kenntnis“.
Frei nach dem Motto, was die alten Monarchen in Europa mache, interessiert uns nicht!

Auch die US Politik ist wenig engagiert. Das alles ist „weit weg“.

Die (inoffizielle) Wende

Unternehmen, Banken und die Regierung „schwimmen“ in Geld.
Die USA sind mit Abstand das reichste Land der Welt:
(Der Lebensstandard ist ca. 30 Jahre vor dem europäischen zu verorten)

Gerade Großbritannien sucht 1915 nach Abnehmern von Kriegskrediten, da es kurz vor dem Bankrott steht.
Banken und auch die US Regierung sind dankbare Abnehmer von hoch Verzinsten Krediten. Das liegt auch daran, dass die persönlichen Verbindungen zu GB besser sind, als zu Deutschland oder Österreich-Ungarn.

Die USA finanzieren also zunehmend den Krieg in Europa. Zudem liefern amerikanische Unternehmen Waren wie Lebensmittel, Medikamente oder Munition an die Alliierten.

Die (offizielle) Wende

Im Mai 1915 wird das Schiff „Lusitania“ von einem deutschen U-Boot versenkt. Es gibt 128 amerikanische Opfer.

Die offizielle Drohung der US Regierung:

Sollte Deutschland nochmals einen US Bürger töten, würde man in den Krieg eintreten!

Die Wende

  • 1917: Lage der deutschen Regierung ist verzweifelt
  • Britische Flotte hatte die Nachschubwege blockiert
  • Wiederaufnahme des U-Bootkrieges als letztes Mittel (Öffentlichkeit in den USA enorm empört)

Die USA erklären nun offiziell den Kriegseintritt.

Hintergrund

Die desolate Lage der Mittelmächte war nicht so sehr bekannt und die Unsicherheit über die Situation der Kredite bei einem deutschen Sieg wurde immer deutlicher.

Resultat

  • Die USA bringen in kurzer Zeit die Wende im Westen
  • Der militärische Anteil ist als gering einzuschätzen (die USA verfügen nach wie vor nicht über großes militärisches Potential)
  • ABER Frankreich und Großbritannien erhalten plötzlich alle kriegswichtigen Güter in schier unbegrenztem Ausmaß

Bewertung

  • Die Kriegsanstrengungen der USA haben die wahren Kräfteverhältnisse auf der Welt offengelegt
  • Während Russland, Frankreich und Großbritannien es nicht schaffen, Deutschland in die Knie zu zwingen, tun die USA dies in wenigen Monaten
  • Das Potential der USA wurde unter Beweis gestellt
  • Die bislang britisch dominierte Weltordnung ist abgelöst
  • Jeder zukünftige Konflikt scheint von den USA für sich entschieden werden zu können

Die USA sind eine Weltmacht, ohne dies wirklich zu wollen!

Weltmacht wider Willen

Der erste Weltkrieg hat gezeigt, dass in Zukunft ohne die USA nichts mehr läuft.
Aber, die Regierung verfolgt einen anderen Weg: Zurück zum Isolationismus

Hintergrund

Aus amerikanischer Sicht bedeutet eine Einmischung in Europa nur Tod und Leid.

Aber auch Idealismus:
Der damalige Präsident Wilson forderte das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“

Theorie:
Wenn alle Völker ihre Geschicke in einer Demokratie selbst lenken, dann gibt es keinen Grund, Kriege zu führen.

Idealismus: Krieg = Leid; Völker wollen nicht leiden; also führen sie keine Kriege

Folge

Trotz ihrer Stärke dominieren die USA die Verhandlungen in Versailles nicht. Sie plädieren für eine milde Behandlung Deutschlands, setzen sich dabei jedoch nicht durch und lassen die „Sache“ einfach auf sich beruhen.

Man zieht sich aus Europa zurück und konzentriert sich wieder auf die neuerlich boomende Heimat.

Das Kriegsziel eines demokratischen Deutschlands scheint erfüllt. Es gibt vordergründig keine Notwendigkeit eines internationalen Engagements mehr.

Zwischenkriegszeit: Boom, Krise, Fehlinterpretationen

Nach Kriegsende erfolgt ein sagenhafter Wirtschaftsboom in den USA, da die Elektrifizierung nun in vollem Gange ist.
Außerdem werden die USA das erste Land mit Autoverkehr. Konsum läuft, Gewinne sprudeln: Kein Grund für Einmischung in der Welt.

Die USA produzieren nun weniger, als sie benötigen: Handelspartner sind nötig.
Wo sind waren qualitativ hochwertig und günstig zu haben?
Beim Kriegsverlierer Deutschland.

Deutsche Regierungen werden direkt und indirekt von den USA unterstützt.
Daraus ergibt sich ein profitabler Dreiklang:

Die USA stellen Deutschland Kredite zur Verfügung, die dieses für die Reparationskosten an Frankreich und Großbritannien zahlt.
Von dort aus läuft das Geld nun verzinst an die USA zurück (Kredite aus erstem Weltkrieg).

Auch US Unternehmen beteiligen sich an deutschen Firmen und kaufen diese sogar auf.
(Grund für die Zurückhaltung der USA gegenüber Deutschland vor dem zweiten Weltkrieg)

1929

Alles beginnt an der New Yorker Börse.
Der Börsenkurs scheint rasant nach oben zu gehen, sodass Spekulation selbst unter „normalen“ Leuten an der Tagesordnung ist.
Allerdings entfernen sich die eigentlichen Gewinne immer mehr vom Börsenkurs. Die Folge: Crashgefahr

Im Oktober 1929 verkaufen die größten Fonds bereits ihre Anteile, während Kleininvestoren weiter kaufen.
Nun fällt aber das Missverhältnis auf, sodass jeder auf einmal seine Aktien verkaufen will.

Finanzkrise: Die Menschen haben ihr Vermögen verloren und stürmen die Banken, um wenigstens ihr Barvermögen zu sichern.
Das Problem ist aber, dass die Banken auf so viel Andrang auf einmal nicht vorbereitet sind – sie können also nichts mehr auszahlen, vergeben keine Kredite mehr und verschuldete Unternehmen gehen pleite.
Daraus resultierend verlieren viele Menschen ihren Job, haben kein Geld – kaufen also nichts mehr – sodass die Unternehmen weniger Produzieren und noch mehr Mitarbeiter entlassen müssen.
Die Abwärtsspirale beschleunigt sich.

Da die USA nun als Konsument und Kreditgeber wegfallen, entsteht eine Weltwirtschaftskrise.

Reaktion

Einfache Erkenntnis: Die Menschen brauchen Arbeit/Lohn, sodass sie wieder mehr konsumieren. Dadurch läuft die Wirtschaft wieder, Kredite können zurückbezahlt werden und die Banken erholen sich erneut.

New Deal: Franklin D. Roosevelt legt ein enormes Konjunkturprogramm auf.

Grundprinzip: Der Staat konsumiert viel, um den Mangel an Kaufkraft der Privathaushalte zu kompensieren.
Die USA verschulden sich in bisher unbekanntem Ausmaß und investieren in Infrastrukturprojekte. In großem Stil werden Straßen, Brücken, Kraftwerke, öffentliche Gebäude usw. gebaut.
Dadurch erholt sich die Wirtschaft schnell: Die Projekte helfen der Privatwirtschaft direkt und indirekt.
Bauarbeiter z.B. haben wieder Geld und geben es aus; Unternehmen benötigen Maschinen usw.

Ende der 30er ist die Krise überwunden: Die USA sind wahrscheinlich stärker als je zuvor.

Weltpolitische Auswirkungen

  • Die USA waren mit sich selbst beschäftigt und hatten kein Interesse am Aufstieg des Faschismus
  • In Europa gab es ein ähnliches Bild
  • Durch die Verflechtungen der amerikanischen und deutschen Wirtschaft gab es in den USA mächtige Gruppierungen, die Hitler offen unterstützten (Beispielsweise spendete Henry Ford bis 1945 jährlich an die NSDAP)
  • BMW produziert amerikanischen Flugzeugmotoren in Lizenz; das Geld für die Lizenzgebühr fließt bis 1945 immer pünktlich

Kriegsbeginn

1939 erfolgt der Überfall Deutschlands auf Polen. Das Ganze wird von den USA allerdings nur mit „Sorge“ zu Kenntnis genommen.
In der US Öffentlichkeit werden die Vorgänge in Europa verfolgt – es herrscht jedoch die Meinung, dass dies Amerika nichts angehen würde.

Die US Regierung erwägt es aus strategischen Gründen in den Krieg einzutreten, bleibt formal allerdings neutral. (Hilfen an GB sind aber schon gestartet.)

Hintergrund

  • Spannungen zwischen ethnischen Gruppen in den USA steigen weiter
  • Angst um inneren Frieden spricht für Neutralität – demokratische Ideale allerdings für eine Kriegsbeteiligung
  • Auch in den USA wuchs die Macht des Nationalsozialismus, sodass man sich dort immer mehr für eine Machtübernahme aussprach
  • Trotzdem war die Bevölkerung mehrheitlich GEGEN eine Kriegsbeteiligung

Pearl Habor

Im August 1941 einigen sich Roosevelt und Churchill auf eine Nachkriegsordnung in der „Atlantik-Charta“.
Die Parteinahme der USA sind nun offen niedergelegt.

Im Dezember 1941 bombardiert eine japanische Flotte den US-Stützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii.
Japan war Verbündeter Deutschlands, also Gegner GBs und der USA

Hintergrund

  • Es geht um die Vormachtstellung im Pazifik (zwischen den USA und Japan)
  • Japan hatte sein Gebiet unglaublich erweitert (u.a. China und Korea unterworfen), die britische Flotte verdrängt und bedroht z.B. die Philippinen
  • Die USA erschließen ein weitreichendes Embargo, v.a. für Öl
  • Japan wollte in einer Art „Enthauptungsschlag“ die US Flotte vernichten und die USA im pazifischen Raum ausschalten

Resultat

Der Japanische Angriff war letztendlich ein Fehlschlag:

  • Die Infrastruktur auf Hawaii war kaum zerstört
  • Japan hatte ohne offizielle Kriegserklärung einen Krieg begonnen
  • Die US Bevölkerung war nun doch mehrheitlich FÜR einen Krieg
  • Auch Deutschland erklärt nun den USA den Krieg (Hintergrund: Japan war ein Verbündeter Deutschlands und sollte die Sowjetunion um Osten angreifen)

Die USA im Krieg

Zu Kriegsbeginn waren die Flotte und Luftwaffe zahlenmäßig und technisch unterlegen bzw. kaum existent – nur die Moral war hoch, da Deutschland und Japan als Aggressor war genommen wurden.

Es folgte also die Umstellung der Wirtschaft auf Kriegsproduktion und wissenschaftliche Kapazitäten wurden auf Krieg eingerichtet.

Folge: Die USA mobilisieren Wirtschaft, Bevölkerung und Armee in bisher nicht bekanntem Ausmaß.

Sowohl im Pazifik, als auch in Europa kam binnen kurzer Zeit die Wende. GB muss sogar seine Führungsrolle an die US Armee abgeben. Diese wird bei den westlichen Alliierten zu einem bestimmenden Faktor.

Kultureller Aspekt

  • In allen Erdteilen, in denen die amerikanische Armee auftaucht, gilt sie als Befreier
  • Überall ist man verwundert über die Ressourcen der Armee und auch die Hilfe für die Zivilbevölkerung
  • Amerikaner gelten als „cool“, locker und unbesiegbar
  • Sie bringen Dinge, die man nicht kannte: Zigaretten, Schokolade, Cola, neue Musik, Dollar, usw.
  • Es setzt sich folgendes, für die Weltgeschichte prägendes Bild durch:
    • Der Amerikaner gibt, er übt keine Rache, er hilft

Dies ist in der Weltgeschichte einer der bedeutendsten Triebkräfte und kulturell auch für unseren Alltag prägend.

Hintergrund

Der US Armee ist von Beginn an klar, dass eine Sicherung der Gebiet auf der ganzen Welt (von kleinen Pazifikinseln über Nordafrika bis Italien) nicht ohne die Zivilbevölkerung funktioniert.
Da Ressourcen keine Rolle spielen, griff man zu großzügiger wirtschaftlicher Hilfe. GB und die UdSSR z.B. konnten dies nie leisten.

Politische Implikation

  • Die USA verbreiten ihr Weltbild: Kapitalismus, Individualität, Konsum und Demokratie
  • Die Demokratie und die kapitalistische Wirtschaftsordnung scheinen das Modell der Zukunft zu sein
  • Es verbreitet sich die (unkritische) Meinung:
    • Was aus den USA kommt, ist gut, überlegen und führt zu materiellem Wohlstand

Die USA und die Sowjetunion

Der Beginn des Kalten Krieges

Die USA und die UdSSR sahen sich im zweiten Weltkrieg wechselseitig nicht unbedingt als Gegner. Allerdings wurden die weltanschaulichen Gegensätze nie völlig beseitigt. (Soziale Marktwirtschaft vs. Planwirtschaft; Kapitalismus vs. Kommunismus; Westen vs. Osten)

Lesen Sie mehr über das System der DDR.

Nach Kriegseintritt lieferten die USA der UdSSR teils modernstes Kriegsgerät in nicht unerheblichem Umfang.
Der Hintergrund war allerdings auch immer, die Sowjetunion zum Krieg gegen Japan zu bewegen. Doch dieser Schritt schien Stalin überflüssig, da Japan die SU nicht bedrohte.

Mit wachsender „Siegeszuversicht“ wächst die Entfremdung der beiden Partner.

Fazit

Die weltanschaulichen und wirtschaftlichen Konzepte der beiden Konfliktparteien im Kalten Krieg passen von Beginn an nicht zusammen. Beide Seiten misstrauen einander stark und sehen sich wechselseitig als Bedrohung. Das Bündnis war ein Zweckbündnis in der „Anti-Hitler-Koalition“. Es musste nach Ende des gemeinsamen Feindes zerbrechen.

Weltpolitische Seite

  • Sowohl die USA, als auch die SU dringen im Kampf gegen die Achsenmächte und Gebiete ungeahnten Ausmaßes vor
  • Während die USA Westeuropa und Teile des pazifischen Raumes unter Kontrolle bringen, tut die SU dies in Osteuropa
  • Beide sind dabei ungestört und wollen ihre Position nicht wieder preisgeben
  • Alte Mächte wie GB, Frankreich oder Deutschland waren als Konkurrenten ausgefallen

Kriegsende und „Kalter Krieg“

Im Mai 1945 können sich die Truppen der Westmächte und der Sowjetunion auf deutschem Gebiet vereinigen.
Deutschland kapituliert bedingungslos, sodass der Krieg damit beendet ist.

Faktisch war Europa zu diesem Zeitpunkt in Einflusszonen eingeteilt. Die gemeinsame Verwaltung Deutschland war letztendlich aber zum Scheitern verurteilt.

Europa und Pazifik – Ein wesentlicher Unterschied

  • Während Europa „gemeinsam“ befreit wird, geht der Krieg im Pazifik weiter
  • Allerdings war dies das Schlachtfeld der USA gewesen
  • Als die UdSSR den Kampf gegen Japan halbherzig begann, wollten die USA längst, dass sie sich raushält
  • Diesen Krieg wollte man selbst gewinnen
  • Die Umstände im Pazifik allerdings waren andere als in Europa: Jede Insel musste unter hohen Verlusten in mühsamen Kämpfen eingenommen werden
  • Hierfür schien es nur eine Lösung zu geben: Die Atombombe

Hiroshima und Nagasaki – Ein weiterer weltgeschichtlicher Umkehrpunkt

Die Amerikanischen Verluste im Krieg um Japan sind hoch und die Verhandlungen mit der UdSSR um die Zukunft Europas sind von offener Rivalität geprägt.
Es bleibt nur eine Wunderwaffe.

Hintergrund

  • Die Atombombe wurde nie gegen Japan oder die Sowjetunion entwickelt
  • Ihre Gefahren waren langen bekannt und daher sollten theoretische Gedanken unter Verschluss bleiben
  • ABER: Während des Krieges gab es Nachrichten darüber, dass Deutschland an einer neuen, zerstörerischen Waffe forschte (was es tatsächlich tat; Konstruktionspläne lagen bereits vor; nur die Rohstoffe waren nicht vorhanden)
  • Die USA wollten Deutschland zuvorkommen und berufen das streng geheime Manhattan-Projekt ins Leben
  • In der Wüste von Nevada gelingt die erste Explosion einer Atombombe

Bombenabwürfe

Da Japan keine Anzeichen gab zu kapitulieren, entschloss man sich auf US Seite zum Einsatz einer neuartigen Waffe.
Am 06. und 09. August 1945 werden zwei Atombomben abgeworfen – auf Hiroshima und Nagasaki.

Das ursprüngliche Ziel wäre Mannheim gewesen, aber Deutschland war bereits aus dem Krieg raus.

Am 15. August 1945 erklärte Japan daraufhin seine Kapitulation.

Das Problem heute

  • Die Bomben forderten direkt und indirekt hunderttausende Tote
  • Sie beendeten aber auch den Krieg

Warum taten die USA das?

Fakt 1:
  • Der Krieg im Pazifik war noch immer nicht beendet
  • Zehntausende Amerikaner starben bei der Befreiung einzelner, teils winziger Inseln
  • Die Moral der japanischen Truppen war höher, als die der deutschen Truppen
  • Man stellte eine Rechnung auf, wonach bei Einbezug der Zivilbevölkerung in den Krieg (wie in Deutschland geschehen), hunderttausende Amerikaner auf den japanischen Hauptinseln sterben würden

Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Fakt 2:
  • Eine gemeinsame Verwaltung Deutschlands und damit Europas schien utopisch
  • Sowohl in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), als auch in Osteuropa zog die SU ihre Truppen nicht zurück; statt dessen begann man damit, dort das eigene System – meist gegen den Willen der Bevölkerung – einzuführen
  • Statt sich aus Europa zurückzuziehen, wollte man ein Signal der Stärke senden
  • BIS HIERHIN UND NICHT WEITER: Ihr habt mehr Soldaten, wir die bessere Technik

Japan war also nur Opfer einer Machtdemonstration.

Beurteilung

Scheinbar wurde beides diskutiert, die Antwort muss allerdings offen bleiben.

Fazit über politische Geschichte der USA – Teil 1

Die USA sind auch wegen des technologischen Vorsprungs und ihrem Ansehen in der Welt nun Weltmacht Nr. 1

Dies ähnelt der Situation nach dem ersten Weltkrieg.
Aber man hat nicht mehr vor, die Machtposition preiszugebenMit der SU gibt es keine freundschaftlichen Beziehungen, statt dessen dominieren eher große Weltanschauliche Differenzen.

Von nun an füllen die USA die Rolle der Weltmächte aus, die durch Frankreich und GB frei wurde.

Bis die SU eine eigene Atombombe hat, können die USA tun, was sie wollen.

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