Wie Red Bull gegründet wurde
Als sich der österreichische Geschäftsmann Dietrich Mateschitz im Sommer 1982 von einem Businesstrip nach Thailand „gejetlagged“ fühlte, beschloss er sich ein lokales, thailändisches Getränk zu kaufen. Nachdem er „Krating Daeng“ (übersetzt: Roter Bulle) getrunken hatte und von dessen Wirkung überzeugt war, flog er voller Tatendrang wieder nach Hause.
Zurück in Österreich will er eine neue Nische für Getränke gründen: Den Energy Drink
Obwohl er von allen Seiten Ablehnung erfährt, bleibt Mateschitz hartnäckig und erfindet einfach seinen eigenen Absatzmarkt.
Er investiert eine halbe Millionen US Dollar, genauso wie der Chef des „Krating Deang“ Getränks aus Thailand.
Nachdem das Rezept für den europäischen Markt angepasst worden ist, folgte der Produktrelease 1987 in Österreich.
Nachdem es zunächst in Deutschland verboten wurde, verbreitete sich Red Bull zunächst in Europa und mit der Zeit auch auf der ganzen Welt.
1997 verkauft Red Bull schon über eine Millionen Dosen pro Tag.
Marketing
Mateschitz fokussierte sich von Anfang an nur auf das externe Erscheinungsbild – die Außenwirkung – der Firma.
Produktion und Abfüllen der Dosen wird von anderen Unternehmen übernommen.
Durch die exzessive Werbung kann Red Bull auch deutlich höhere Preise verlangen als die Konkurrenz.
Preis pro Dose in der Herstellung für Red Bull
Preis pro Dose im Verkauf
0,076 €
1 – 3 €

Am Anfang hat sich Red Bull auf die Klub- und Festivalszene fokussiert.
Heute gibt es fast auf jeder Party Mischgetränke aus Alkohol und dem Energy Drink, z.B. „Vodka-Bull“.
VW Beetles mit großen Red Bull Dosen auf dem Dach verteilen auf öffentlichen Plätzen gratis Proben des Getränks.
Heutzutage sponsort Red Bull viele Athleten und Sportmannschaften. So kommt der Kunde noch öfter in Kontakt mit der Marke.
„Das ist primär Marketing und Unternehmens-philosophie. Über solche Dinge schafft man Werte und Einzigartigkeit, die man über klassische Werbung nicht bekommt. […]“
Mit waghalsigen Stunts erregt Red Bull immer wieder Aufmerksamkeit. Doch 2012 haben sie es auf die Spitze getrieben.
Felix Baumgartner springt aus 128 km im freien Fall auf die Erde zu.
Obwohl Red Bull die Aktion 50.000.000 US $ gekostet hat, sollen sie schätzungsweise mediale Aufmerksamkeit und Werbung im Wert von 6.000.000.000.000 US $ bekommen haben. Es hat sich also gelohnt.
Storytelling
Red Bull produziert seinen eigenen Kontent. Dieser stellt normale Werbung in den Schatten, da dort wirkliche Geschichten erzählt werden, sodass die „Brandverbundenheit“ noch größer wird.
Allerdings kostet so aufwendiges Marketing auch ziemlich viel Geld.
Von den geschätzten 6 Billionen $ Umsatz 2019, gab Red Bull mehr als ein Drittel des Geldes nur für Werbung aus.

Das Problem von Red Bull
Die Firma ist viel zu sehr abhängig von nur einem Produkt – dem Energy Drink in der Dose.
Dieser wirkt als limitierender Faktor und könnte in Zukunft zu einem Problem werden, da die Menschen sich immer mehr mit gesunder Ernährung beschäftigen und Energy Drinks nicht den besten Ruf haben.
Deshalb versucht sich das Unternehmen von Dietrich Mateschitz auch nach neuen Einkommensströmen umzuschauen.
Momentan steigt Red Bull in das Sports Business ein. Sie besitzen Teams, haben Übertragungsrechte und produzieren eigene Events bzw. ihren eigenen, vermarktbaren Kontent.
Ein gutes Beispiel hierfür sind die Fußballklubs, die Red Bull besitzt.
- RB Leipzig
- FC Red Bull Salzburg
- New York Red Bulls
- Red Bull Brasil
- Red Bull Ghana
- Red Bull Bragantino
Zwischen diesen werden meistens Spielertransfers durchgeführt. Der Topklub ist RB Leipzig, der in der Bundesliga um den Titel mitspielt und auch in der Champions League etabliert ist.
Fazit
In 2019 hat Red Bull fast eine Dose pro Mensch auf der Erde verkauft.
(Verkauft: 7,5 Milliarden Dosen; Menschen auf der Welt: 7,6 Milliarden)
Die Firma besitzt zwei Formel eins Teams, 5 professionelle Fußballmannschaften und einen Ice Hockey Klub.
Der Energy Drink Hersteller breitet sich immer weiter aus und wird auch in Zukunft überall zu sehen und zu kaufen sein.